Sport und Rauchen?

Der Sommer steht vor der Tür, die Sonne lacht, warme Temperaturen locken uns an die frische Luft und wir fangen wieder an, aktiver zu werden. Ob eine Verabredung zum gemeinsamen Workout oder zum Joggen im Park: Nach Monaten der Abschottung genießen wir jede Möglichkeit, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen. Insbesondere Sport macht zu zweit erst so richtig Spaß – und auch der „innere Schweinehund“ lässt sich viel besser in Gesellschaft bekämpfen!

…und nach einem guten und effektiven Training kommt dann die Belohnungszigarette... Das Gefühl vollkommener Zufriedenheit stellt sich ein…

Halt! Stopp! Sport und Rauchen? Da passt doch etwas nicht zusammen?

Die Realität sieht leider tatsächlich so aus, dass weder Ärzte noch Profisportler ihre Finger von der Zigarette lassen. Es gibt tatsächlich Menschen, welche intensiv Sport treiben und penibel auf ihre Ernährung und ihr Aussehen achten - und trotzdem rauchen. Auch wenn es ein Widerspruch in sich ist.

„Mein Opa hat immer geraucht und ist 95 Jahre alt geworden!“

Natürlich wird jeder Raucher Argumente dafür finden, warum er nicht mit dem Rauchen aufhören will.

Aber wer einen kritischen Blick darauf wirft, was Zigaretten nachweisbar im Körper anrichten, der findet darin vielleicht auch die Motivation, seine Gewohnheiten nachhaltig zu verändern – und sich selbst etwas Gutes zu tun!

Ein paar Fakten:

  • „Statistisch gesehen führen eine Million gerauchte Zigaretten zu einem Todesfall, mit einer Latenzzeit von 25 Jahren. Für ein Drittel der Todesfälle sind Lungentumore verantwortlich.“
  • „Im 20. Jahrhundert sind in der Welt ca. 100 Millionen Menschen an den Folgen des Zigarettenrauchens gestorben. Man schätzt, dass mehrere hundert Millionen Menschen im aktuellen Jahrhundert an den Folgen des Rauchens sterben werden.“
  • Das in Zigaretten enthaltene Nikotin ist ein Nervengift, welches hauptsächlich in der Tabakpflanze vorkommt. In Tomaten, Kartoffeln sowie schwarzem Tee kann man ebenfalls Nikotin nachweisen, allerdings nur in so geringer Konzentration, dass hieraus keine relevanten Auswirkungen auf den Organismus messbar sind.
  • Schon vor über 2500 Jahren konsumierten die Ureinwohner Amerikas Tabakprodukte. Die halluzinogene Wirkung des Nikotins war ihnen bereits bekannt. Durch spanische, portugiesische und englische Eroberer gelangte der Tabak im 15. und 16. Jahrhundert nach Westeuropa, wo er sich im 17. Jahrhundert weiter nach Osteuropa ausbreitete.
  • Beim Rauchen einer Zigarette nehmen die Herzfrequenz sowie der Blutdruck sofort zu. Die Körpertemperatur nimmt ab. Die Abnahme der Körpertemperatur ist auf die Kontrahierung der arteriellen Blutgefäße zurückzuführen. Außerdem nehmen die Adrenalin-, Noradrenalin- und Glucose-Plasmakonzentrationen zu.
  • Freie Fettsäuren im Blutspiegel, der Energieverbrauch, die Darmaktivität, Hämoglobin mit Kohlenmonoxid an der Bindungsstelle für Sauerstoff sowie die Atmung sind weiter Faktoren, welche durch das Rauchen einer Zigarette ansteigen.

Das Empfinden einer gewissen Euphorie nimmt zu, Angst und Müdigkeit dagegen ab. Außerdem steigt die Konzentrationsfähigkeit, die Informationsverarbeitung bzw. die Reaktionsgeschwindigkeit, sowie auch das Schwindelgefühl. Diese hauptsächlich gefühlten Wirkungen sind auf die Interaktionen des Nikotins mit dem sogenannten n-Ach Rezeptor zurückzuführen.

  • Drei der häufigsten gesundheitlichen Probleme sind kardiovaskuläre und pulmonale Schäden sowie Tumore. Durch das Rauchen erhöht sich der Gefäßwiderstand, was zu einer Steifheit der Arterien führt. Dadurch werden diese weniger elastisch und die Kapazität der Durchflussmenge nimmt ebenfalls ab. Es kommt zu Arteriosklerose, einem erhöhten Thrombose- und Schlaganfallrisiko und Herzerkrankungen. Neben den Schäden am Herzen und den Blutgefäßen wird auch die Lunge stark geschädigt. Aufgrund „der hohen Konzentrationen der Inhaltsstoffe des Tabakrauchs in den Atemwegen löst Rauchen mehrere Atemwegserkrankungen aus und beeinflusst den Ablauf der meisten Atemwegserkrankungen negativ.
  • Eine dieser Atemwegserkrankungen ist zum Beispiel das Asthma bronchiale.
  • Eine weitere mögliche Atemwegserkrankung ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Diese tritt sehr häufig auf.
  • Rauchen fördert die Entstehung von Krebs: Im Tabakrauch sind mehr als 60 kanzerogene (= krebserregende) Stoffe enthalten, welche zur Tumorentstehung beitragen. Der am häufigsten durch Rauchen verursachte Tumor ist der Lungentumor. 90% aller Lungenkrebserkrankungen werden durch das Rauchen ausgelöst. Neben dem Lungentumor gibt es aber noch sehr viele weitere Tumore, welche durch das Rauchen in ihrer Bildung stark begünstigt werden. Dies sind z.B.  Tumore in der Mundhöhle, im Kehlkopf, in den Nasennebenhöhlen, im Magen, in der Leber, in den Nieren, im Nierenbecken, im Gebärmutterhals, im Dickdarm und Rektum sowie in Blut und Knochenmark (Leukämie).

 

Aber was ist jetzt mit Sport und Rauchen?

Es steht außer Frage, dass das Rauchen auch die sportliche Leistungsfähigkeit deutlich mindert. Durch die verringerte Sauerstoffzufuhr wird der Muskelaufbau stark verringert. Außerdem fällt es dem Körper schwerer, für den Muskelaufbau wichtige Aminosäuren zu verwenden. Doch nicht nur unsere Muskeln leiden, auch unsere Ausdauer wird immer weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.

 

Aufhören? - Ja, ich will!

Mit dem Rauchen aufzuhören ist manchmal viel schwerer, als man es geglaubt hätte. Den wenigsten Rauchern fällt es leicht, oft wird man wieder „rückfällig“. Aber gib nicht auf! Mit den folgenden Tipps fällt es Dir ein wenig leichter:

 

  • Gesunde Snacks statt Zigarette!

Wenn man versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, ist es vollkommen normal, dass es Phasen gibt, in denen man ein extremes Bedürfnis hat, zu rauchen. Wichtig ist nun, diese Phasen durchzustehen und sich an bessere Alternativen zu gewöhnen. So könnte man zum Beispiel immer, wenn dieses Bedürfnis aufkommt, anstelle der Zigarette einen Müsliriegel essen. Oder eine Handvoll Nüsse. Oder einen Kaugummi kauen. Sei phantasievoll und tue Dir bewusst etwas Gutes!

  • Ändere Deine Gewohnheiten!

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir machen die Dinge am liebsten so, wie wir es gewohnt sind. Bei Rauchern gibt es fest in den Alltag integrierte Situationen und Orte, wo sie zur Zigarette greifen. Um von der Sucht loszukommen, ist es wichtig, genau diese gefestigten Punkte zu lösen und bewusst neue Gewohnheiten zu schaffen. Geh doch in der Mittagspause mal im Park spazieren, oder trink in deiner gewohnten Raucherpause einen Smoothie – oder schau Dir auf deinem Handy ein lustiges Video an, oder höre Musik… Sei kreativ! Höre auf damit, die Pause mit einer Tasse Kaffee in der Raucherecke zu verbringen.

  • Treibe regelmäßig Sport!

Sport ist ein echtes Wundermittel. Durch ein gutes Training schüttet der Körper viele Glückshormone aus. Man bekommt ein gutes Körpergefühl, lenkt sich gleichzeitig ab und verbrennt sogar noch Kalorien. Außerdem kann man beim Sport ganz wunderbar neue Leute kennenlernen, oder auch alte Freundschaften pflegen. Das tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele gut!

 

Noch Fragen?

Unser Team bei Curati unterstützt dich gerne dabei, deine Gesundheit mit einem perfekt auf dich zugeschnittenen Trainingsplan optimal zu fördern.

Auf unserer Homepage findest du auch andere Tipps und Tricks, die dir helfen, dich in deinem Körper wohlzufühlen.

Komm gerne auf uns zu, wenn du Fragen hast!

 

Mit sportlichen Grüßen

Estelle

 

 

Quellen:

Cordero, Gabriel/Gisler, Andrea: Arteriosklerose – Effektive Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation https://www.volkskrankheit.net/a_z/arteriosklerose/?gclid=EAlalQobChM

Strehl Egid: Alkohol, Coffein, Nikotin – Praxiswissen für die Patientenberatung, Eschborn 2017